Tagesempfehlung Gulasch

Neulich spazierte ich mit einer Tochter die Strandpromenade in Binz entlang. Mein Blick fiel auf einen Aufsteller auf dem stand: „Tagesempfehlung: Gulasch“. In solchen Situationen versuche ich häufig zu ergründen, ob der Text auch als Bandname geeignet wäre. In diesem Fall kam ich zu dem Ergebnis, ja, ist er! Dies teilte ich umgehend der Tochter mit. „Guter Bandname, oder?“ Die aber kennt mein albernes Verhalten diesbezüglich bereits zur Genüge. Ohne auf meine Frage einzugehen, wechselte sie das Thema. Mein etwas geknicktes Ego galoppierte im Geiste davon. Was wäre, wenn sich Vater und Tochter aus den Augen verlören? Widrige Umstände zu jahrelanger, erfolgloser Suche nacheinander führten? Dann plötzlich, nach zehn Jahren, in einer fremden Stadt, würde die Tochter ein Plakat sehen. „Abschiedstour: Tagesempfehlung Gulasch“. Ihr Herz würde höher schlagen. Karten besorgen. Ab ins Konzert. Und tatsächlich, auf der Bühne Papa am Schlagzeug. Kurzerhand die Bühne gestürmt und Papa um den Hals gefallen. „Wirklich ein guter Bandname, Paps!“ würde sie glücklich lachend rufen. (ts)

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