Spaziergang mit unbekannter Frau

Der Traum beginnt auf einem Ackerweg. Normalerweise wird er nur von Traktoren befahren. Sie, eine große Frau in weißem Oberhemd und rotem Rock, kurze blonde Haare, vielleicht ein bisschen überschminkt, und ich, gehen den Ackerweg entlang. Rechts, beziehungsweise links, auf dem holprigen grünen Rand der den Platz bis zu den Bäumen füllt. Es ist ein schöner Tag. Die Sonne scheint und die Vögel zwitschern. Irgendwie kenne ich sie und ich denke, sie glaubt auch mich zu kennen. So wie man das im Traum so denkt. Aber ja, wir müssen uns kennen, immerhin gehen wir gemeinsam zu einem Brunch. Diese Erkenntnis manifestiert sich erst in diesem Traummoment. Seltsam manchmal diese Eindrücke in Träumen. In einem Augenblick ändern sich die Verhältnisse der Personen zueinander. Eben noch unbekannt, nun eine Freundin. Das Thema fällt auf Covid. Dem Nächsten, der sich nicht an die Abstandsregeln hält, knallt sie eine, sagt sie wütend. Ich entgegne interessiert, verstehe, bin selbst aber eher unvorsichtig. Wie man das denn bei Menschen halte, die man mag? Knallt man denen auch eine? Nein, sagt sie. Bei Menschen die man mag, passt man sich an. Wollen sie Abstand, hält man den auch ein. Sie geht einen Schritt auf mich zu und hakt sich unter. Noch immer untergehakt treffen wir beim Landhaus ein. Dem Ort des Frühstücks mit Freunden und Bekannten. Wir füttern noch ein bisschen die Enten im Teich, während hinter uns im Hof der Tisch gedeckt wird. Die Freunde winken. Es ist ein schöner Tag. Die Sonne scheint und die Vögel zwitschern. (ts)

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