Maria

Neulich im Museum.
Maria (Ja, es ist Maria) tritt der Schlange auf den Kopf.

„Schöne Flip Flops hat sie an“, sagt die eine Freundin.
„Und so lange, schneeweiße Zehen.“ füge ich an.

„Die Schlange, das ist doch der RACER!“ sagt eine andere.
Ich muss erstmal googeln und entdecke eine Bildungslücke im Bereich des Trickfilms und auch, dass The BLUE RACER auf Deutsch DER BLAUE SAUSER heißt.

„Ich verurteile die Verteufelung der Schlange. Ich bin nämlich nach dem chinesischen Horoskop eine!“ schreibt TS.
Die Schlange zu verteufeln, das ist wahrhaft christlich, finde ich.


Nachtrag in sachlicher Hinsicht:
Das Museum war das Bode Museum.
Die Statue MARIA IMMACULATA stammt von Ignaz Günther (München um 1750/1760, Lindenholz gefasst).
Sie steht in der Skulpturensammlung, trägt die Nr. 5552 und wurde 1908 erworben.
Immaculata muss ich wieder googlen. Es ist der katholische Beiname für Maria, lateinisch … und bedeutet „die Unbefleckte“.
Wer sagts denn, wieder viel gelernt.

Nachtrag 2:
Einen Tag später denke ich: „die Unbefleckte“. Maria ist unbefleckt Mutter geworden? Was für eine üble Sichtweise von Sex haben bzw. Kinder bekommen. Das ist wirklich widerlich, was die Kirchenleute da etabliert haben. Immaculata hat doch eigentlich einen ganz schönen Klang. Weil ich kein Latein, kann schaue ich noch, was „befleckt“ heißt, und ob es in Bibel auch Frauen gibt, die als befleckt bezeichnet werden. Befleckte wenigstens scheint es nicht zu geben, oder zumindest nicht so offensichtlich wie Maria als unbefleckt bezeichnet wird. „Befleckt“ heißt maculare oder contaminare. (aw)