Der Schmorkel

Ein Kollege betrat heute morgen mein Büro und verkündete hocherfreut, er hätte ein tolles Wort für mich, weil ich ja tolle Wörter mag und so. Dann zeigte er auf seine Tupperdose und sagte langsam und sehr betont: „Schmorkohl“. Ich musste lächeln und fuhr per innerer Kamerafahrt zurück in meine Kindheit wo ich aus dem
Obstbaumgarten zurück zu meiner Oma an den Abendbrottisch gerannt war. Oma schaute mich an und sagte: „Junge! Du siehst ja wieder aus wie ein Schmorkel!“ Mir war nämlich zu diesem Zeitpunkt die Bedeutung dieses Begriffes nicht klar. Für mich war das eine eigenständige Vokabel. Ein Schmorkel eben. Erst viele Jahre später wurde mir klar, dass Oma eigentlich Schmorkohl gesagt hatte. (ts)