Einen Cappuccino bitte

Ich wünschte ich hätte die Klarheit meines jetzigen Denkens schon vor dreißig Jahren gehabt. Alternativ die vor mir liegende Zeit eines Zwanzigjährigen. Sagen manche. Ich weiß nicht so recht. Denke ich jetzt klarer? Ich denke nicht. Lausche ich in mich hinein, ist es nach wie vor das gute, alte Chaos. Soll ich dies tun? Soll ich jenes lassen? Immer noch unentschieden. Immer noch zweifelnd. Immer noch am Beckenrand stehend. Springen? Erstmal den großen Zeh reinhalten? Manch richtungsweisende Entscheidung wird mit der Leichtigkeit einer Cappuccinobestellung gefällt und andere, viel unbedeutendere, wollen einfach nicht in eine Richtung kippen, wabern im Kopf herum, lassen mich nicht schlafen. Ist das nicht toll? (ts)