Die eingegipste Hand

Vor einer Weile, beim eingegipsten Spazierengehen, fiel mir auf, dass so eine eingegipste Hand eine ähnliche Wirkung hat, wie mit dem Hund oder den Töchtern rauszugehen. Den Hundebesitzersozialisierungs-Effekt kenne ich nur vom Beobachten. Den wegen meiner Töchter VonWildFremdenFrauenAngelächelt-Effekt kenne ich aus erster, uneingegipster Hand. Oh, so ein netter, potenter Papa, denken die wildfremden Frauen vermutlich wenn sie mich mit meinen beiden Töchtern Arm in Arm die Champs-Élysées entlang flanieren sehen. Das Bild wandelt sich, tauche ich mit meiner 18-jährigen Tochter in der Kurfürstenstrasse auf. Zurück zur eingegipsten Hand. Ihr sozialer Effekt ist enorm, denn Kassiererinnen wünschen mir mit schmerzverzerrter Miene gute Besserung. Sitznachbarinnen im Kino laden mich zu Kurzreisen nach Kamchatka ein, um mich dort zu pflegen. Tresenkräfte berichten von ihren eigenen Erfahrungen auf dem Knochenbruchsektor und fordern mich auf, ihre Bruchstellen unter der Haut zu ertasten. Alles in allem aber natürlich kein besonders empfehlenswerter Weg um soziale Kontakte zu knüpfen. Da liegen Hunde- und Töchterbesitz weiterhin an der Spitze. (ts)